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bilde that man auch in den meisten übrigen griechischen Staaten. Nur in Sparta blieb die Königswürde bestehen. Sparta und Athen wurden im Lause der Zeit die mächtigsten Staaten, daher uns denn die Geschichte auch am meisten von ihnen erzählt.
4. Sparta.
a. Lykurg als Gesetzgeber. In Folge der Wanderungen und des Zusammenstoßes mit anderen Völkerschaften waren die alten dorischen Sitten verloren gegangen, und die Gesahr, daß der ganze dorische Geist aus dem Volke verschwinden könnte, lag nahe. Dadurch, daß immer zwei Könige (einer ans dem Geschlechte der Enristheniden und einer ans dem Geschlechte der Prokliden) zugleich regierten, war allmählich ein Zustand der Gesetzlosigkeit und Unordnung entstanden, welcher Sparta an den Rand des Untergangs brachte. Dies war die Veranlassung zu
880 der durch Lykurg ns erfolgten neuen Gesetzgebung. Lykurg v- Chr- war ein Sproß des königlichen Stammes; er zeichnete sich aus durch hohe Weisheit, welche er auf feinen vielen Reisen in fremden Ländern durch aufmerksame Beobachtung der Sitten und Einrichtungen erworben und vermehrt hatte. Eine Zeitlang war er als Nachfolger feines kinderlos verstorbenen Bruders König; als jedoch feinem Bruder noch nachträglich ein Sohn geboren wurde, führte er für diesen die Regierung. Um sich dem ihm gemachten Vorwürfe eigennütziger Absichten zu entziehen, verließ er Sparta und hielt sich 10 Jahre in Egypten und Kreta auf, überall Erfahrungen in Bezug auf Staatsverfassung und Verwaltung sammelnd, besonders in Kreta, wo alte dorische Sitten und Einrichtungen untiermischt sich erhalten hatten. Vor seiner Rückkehr befragte er das Erakel zu Delphi wegen der beabsichtigten Gesetzgebung und erhielt die Antwort, daß seine Gesetze für Sparta die besten fein würden. Dadurch ermuthigt, gab er Sparta nicht sowohl eine neue, als vielmehr eine auf die alte dorische Sitte und Eigenthümlichkeit sich gründende Verfassung.
b. Staatseinrichtung. Die Staatsgewalt befand sich in den Händen der eigentlichen Spartiaten, der Dorer. Diese hatten keine eigentliche Beschäftigung; sie übten sich in dem Gebrauche der Waffen, führten die Kriege und regierten den Staat. Jede der 9000 Sparliatenfamilien besaß ein eigenes, nntheilbares und nach dem Rechte der Erstgeburt sich vererbendes Gehöft. Die-
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ward, war Romulus wieder Alleinherrscher. Er soll noch glückliche Kriege gegen Fidenä, Veji und andere Nachbarstädte geführt haben. ^ Nach seinem Tode, der im Jahre 716 erfolgte und ebenfalls mit Sagen ausgeschmückt ist, wurde er als Halbgott unter dem Namen Quirinus verehrt.
d. Numa Pompilius. (715—673 o. Chr.) Nach dem Tode des Romulus hatten die Römer ein Jahr lang keinen König; die Senatoren regierten abwechselnd. Damit unzufrieden, verlangte das Volk einen König, der ihm in dem durch Weisheit und Frömmigkeit ausgezeichneten Sabiuer Numa Pompilius, Schwiegersohn des Titus Tatius, gegeben ward. Numa traf Einrichtungen in Religion und Cultus, wobei er den alten Glauben und die früheren Einrichtungen berücksichtigte; ebenso gab er Anordnungen über das häusliche und bürgerliche Lebens mit dem er Religion und Cultus auf's Innigste verband. Er war besonders darauf bedacht, den Frieden nach außen zu erhalten, um sowohl dadurch, als auch durch die gottesdienstlichen Einrichtungen und durch Beförderung oes Ackerbaues mildernd auf die kriegerischen Sitten der Römer einzuwirken. Um den von ihm gegebenen Gesetzen leichter Eingang zu verschaffen, schrieb er sie der Eingebung einer Göttin, der Nymphe Egeria, zu. Die Zahl der Vestalinnen, welche im Tempel der Vesta das heilige Feuer zu unterhalten hatten, vermehrte er auf vier. Dem Gotte Janus baute er eine Thorhalle, deren Thore zu Kriegszeiten offen, in Miedeuszeiteu aber geschlossen waren. Die Weisheit und Frömmigkeit dieses Königs wirkten so mächtig auf die Nachbarvölker, daß sie keine Kriege gegen Rom führten und also zu seiner Zeit der Janustempel immer geschlossen war. Nach seinem Tode führte Rom jo viele Kriege, daß diese Thore in einem Zeitraume von 600 Jahren nur einmal geschlossen werden konnten. Auch für das bürgerliche Leben traf er verschiedene Einrichtungen; so theilte er z. B. das Jahr, das bisher nur 10 Monate zählte, in 12
Monate; der erste derselben war dem Gotte Jauus geweiht (daher _
xsanuar). Auch Numa's Tod ist mit Sagen ausgeschmückt; die Nymph Egeria soll so über feinen Tod geweint haben, daß sie
dadurch in einen Quell zerfloß.
c. Tullns Hostilius. (673—641 v. Chr). Tullns gehörte dem Stamme der Sabiner an und war ein kriegerischer Fürst. Unter feiner Regierung wurde Alba Longa zerstört. Römische Hirten hatten nehmlich im albanesischen Gebiete und albanische
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der Botmäßigkeit des Senates, sondern unter besonderer Verwaltung des Octavian. Nach Rom zurückgekehrt, feierte Octavian einen dreifachen Triumph.
12. Rom eine Monarchie.
Von nun an beherrschte Octavianus unter dem Namen: Ca-jus Julius Cäsar Octavianus das weite Römerreich als eine Monarchie, wie dies schon von seinem Großoheim, dessen Namen er sich beigelegt hatte, angestrebt worden war. Er ließ sich nach und nach alle Gewalten der staatlichen Ordnung von Senat und Volk übertragen. Aus der römischen Republik war im . Jahre 30 v. Chr. ein Kaiserreich geworden. Der Senat legte dem , Herrscher den Namen „Augustns", d. i. der Erhabene, bei.
Ihm Zu Ehren erhielt der Monat Sextilis den Namen An-! gustus, und damit dieser Monat dem nach Cäsar genannten, ihm vorhergehenden nicht nachstehe, legte man ihm einen Tag zu, wel-, chen man dem letzten Monate des Jahres, damals Februar, nahm.
Angnstns war im Besitze einer unbeschränkten Macht; seine 1 Person galt allen als heilig und unverletzlich. Weil er seine Macht i aber mit Weisheit und Mäßigung gebrauchte, so ließ sich das rö-: mische Volk seine Regierungskrise gerne gefallen, um so mehr,
: da das Volk unter ihm eine Zeit der Ruhe und Sicherheit genoß,
1 wie sie lange nicht dagewesen war. Der Tempel des Janns wurde : unter ihm geschlossen. Auch in den Provinzen herrschte Ordnung r und Sicherheit; Handel und Verkehr wurden immer lebhafter, und ! der Wohlstand nahm immer mehr zu. Dabei ging Augnstus dem ; Volke in Einfachheit in Kleidung und Wohnung mit gutem Bei-f spiele voran; er war gegen jedermann freundlich und gerecht. [ Unter dem Rathe und der Mithülfe seiner Freunde und Regierungs-) gehülfen Mäceuas, Agrippa und Messala verschönerte er l Rom so, daß er von sich sagen konnte, er habe Rom, das aus l Lehmhütten bestanden, in eine marmorne Stadt verwandelt. Ob : die von ihm gezeigte Umwandlung eine nur scheinbare oder eine : wirkliche war, ist nicht wohl nachzuweisen. Aber das Volk war i unter seiner Regierung zufrieden und glücklich; es liebte ihn als f seinen Wohlthäter und begrüßte ihn mit dem Zurufe: „Vater des l Vaterlandes." Zuseinerzeit wurdechristus geboren. Etwa i ums Jahr 4 v. Chr. (nach unserer Zeitrechnung) veranlaßte er 3 eine allgemeine Schätzung, in Folge deren Joseph und Maria Na-: zareth verließen, um sich in Bethlehem einschreiben zu lassen. So
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Extrahierte Personennamen: Octavian Julius_Cäsar_Octavianus Cäsar Cäsar Agrippa Joseph Maria_Na- Maria
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ger fortwährend, nahm ihnen eine blühende Landschaft nach der andern weg und benutzte jede Gelegenheit zu Grenzstreitigkeiten. Lange hatten die Karthager diesem Spiele zugesehen und sich jedem römischen Richterspruche, der immer zu Gunsten Masinissa's ausfiel, unterworfen. Endlich aber riß ihnen die Geduld; als Masinissa sie ihres besten Landestheiles beraubte, vertrieben sie die Anhänger desselben aus der Stadt. Dadurch entstand ein Krieg zwischen Masinissa und Karthago, welchen Rom als willkommene Gelegenheit nahm, Karthago des Friedensbruches zu beschuldigen und ihm den Krieg zu erklären. Zwar unterwarf sich Karthago dem römischen Urtheilsspruch, stellte 300 Geiseln und versprach, alle Waffen und Kriegsschiffe auszuliefern; aber Rom forderte mehr: die Karthager sollten ihre Stadt räumen und sich zwei Meilen vom Meere neu anbauen. Trotzdem die Ablieferung der Waffen und Schiffe schon geschehen, erhob sich ganz Karthago zum verzweifeltsten Widerstand; alle Tempel und öffentlichen Plätze waren fast plötzlich in Waffenwerkstätten verwandelt; Alt und Jung, Groß und Klein arbeitete mit der größten Anstrengung an der Befestigung der Stadt; die Weiber schnitten ihre Haare ab, um Bogensehnen und Stricke daraus drehen zu lassen; man riß Häuser ein, um Holz, Eisen und Steine zur Befestigung zu bekommen; alles diente der Vertheidigung der Vaterstadt. Die Römer mußten Karthago zu Wasser und zu Land förmlich belagern. Die Zuchtlosigkeit des Heeres und die Unfähigkeit der Anführer trugen jedoch die Schuld, daß sie zwei Jahre lang nicht nur nichts ausrichteten, sondern sogar erhebliche Nachtheile erlitten. Da saudte man von Rom ans den Sohn des Aemilius Paulus, der von der Familie der Scipionen adoptirt worden war und sich deshalb Cornelius Scipio Aemilianus nannte, als Feldherrn mit dilatorischer Gewalt nach Afrika, obgleich er das gesetzliche Alter noch nicht erreicht hatte. Dieser stellte zunächst die Disciplin des Heeres wieder her, so daß er sich auf seine Soldaten verlassen konnte. Darauf sperrte er den Hafen und durchstach die Landenge, durch welche Karthago mit dem Lande zusammenhing, und schnitt so Karthago von aller Verbindung zu Wasser und zu Lande ab. Vier Jahre vertheidigten sich die Kar-146 thager anss tapferste, bis endlich im Jahre 146 v. Chr. die Stadt v. Chr. erobert und völlig zerstört wurde.
Nachdem die Römer in die Stadt eingedrungen waren, verbreitete sich der Kampf bald über alle Straßen, fast jedes Haus mußte erstürmt werden. Erst nach mehrtägigen heißem Kampfe ergab sich die Burg, deren Besatzung
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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sich einer nochmaligen Wahl zu unterwerfen. Dieselbe erfolgte 1349 Zu Frankfurt, die Krönung geschah zu Aachen. Karl von 1349 Mahren, als deutscher Kaiser Karl Iv. genannt, hatte in Paris lind Avignon eine bedeutende wissenschaftliche Bildung erworben, hatte aber auch eben daselbst eine diplomatische Gewandtheit und Klugheit gelernt, durch welche er Zum Begründer der neuen Staatskunst in Deutschland wurde. Seine größte Sorge erstreckte sich auf Vermehrung seiner Hansmacht; er vereinigte Brandenburg, Schlesien und die Lausitz mit Böhmen; Prag erhob er Zu seiner Residenz und gründete in ihr 1348 die erste deutsche Universität. Für das Reich erließ er Landfriedensordnungen.
Im Einverständnis mit dem Papste unternahm er einen Zug nach Italien, wurde in Mailand und Rom gekrönt, verließ aber Italien sofort wieder, nachdem er kaiserliche Rechte für große Geldsummen an die Städte verkauft hatte. Zurückgekehrt gab er dem Reiche 1356 in der goldenen Bulle ein ewiges, unverbrüchliches Wahlgesetz, m welchem die Befugnisse der Wahlfürfteu festgesetzt und die Untheilbarkeit der Kursürsteuthümer ausgesprochen wurde.
Dnach den Bestimmungen der goldnen Bulle war das Wahlrecht sieben • Kurfürsten anvertraut: drei geistlichen, den Erzbischöfen von Main-, Köln und Trier und vier weltlichen, dem König von Böhmen, dem Markgrafen » graftn be^ Nhein^' Herzog von Sachsen-Wittenberg und dem Pfalz-
Die von Karl Iv. betriebene und durchgesetzte Befreiung der ' Papste von der Abhängigkeit von Frankreich und Rückkehr derselben t nach Rom geschah auf Kosten Deutschlands, indem er die mit der l burgnndischen Krone verbundenen Rechte preisgeben mußte. Nach-1 ^ie Nachfolge feines Sohnes Wenzel bei den Fürsten ge-
s sichert, seinen Sohn Sigmund als Markgrasen von Branden-Iburg eingesetzt (f. u.) und seinem andern Sohn Johann die Lausitz r ubergebert hatte, starb er 1378. Für fein Böhmen ist er ein k wahrer Vater, für Deutschland aber ein Stiefvater gewesen. r Unter der Regierung feines Sohnes Wenzel riß in Deutsch-1 [sll.lb™e5r li^d mehr Unordnung und Rechtlosigkeit ein; der Adel rdrnckte die Städte, obgleich die Bürger gar häufig den Adligen -aus der Geldverlegenheit helfen mußten; die Bedrückung führte E lrdkj! Stadtebündnissen, gegen welche der Adel sich Rltterbnndnisse (Schleglerbund, Löwenbund re.) zu sschntzen suchte. — Um die einst seinem Großvater angethane ^Schmach der Niederlage bei Morgarten (s. S. 113) zu rächen, ^unternahm Herzog Leopold Ii. von Oesterreich einen Zug gegen
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Extrahierte Ortsnamen: Frankfurt Aachen Paris Avignon Deutschland Italien Mailand Rom Italien Main- Sachsen-Wittenberg Frankreich Rom Deutschlands Deutschland Deutsch-1 Oesterreich
Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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weil er sich oft in unkluge Verbinduugen mit andern Fürsten . einließ und zur rechten Zeit der Sparsamkeit vergaß, so daß oft bedeutende Unternehmungen misglückten, weil die erforderlichen Mittel fehlten. Auch waren die Reichsfürsten unter der schwachen Regierung seines Vaters zu stark geworden, so daß die deutsche Kaiserwürde reicher an Ehre, als an Macht war.
Zunächst suchte Maximilian Ordnung und Gesetzlichkeit im Reiche wieder herzustellen. Auf dem ersten Reichstage, den er 1495 hielt, wurde ein allgemeiner Landfriede angeordnet und jeder Uebertreter desselben mit schwerer Strafe, mit der Reichsticht bedroht. Um Streitigkeiten endgiltig zu schlichten, setzte er das Kammerg er ich t in Frankfurt a/M. ein. Zur Erhaltung dieses Instituts, sowie des zur Wahrung des Landfriedens nöthigen Reichsheeres wurde eine Steuer, der sog. gemeine Psennig, ausgeschrieben. Um die Erhebung dieser Steuer con-troliren zu können und um die Ausführung der Gesetze zu ermöglichen, theilte er Deutschland in zehn Kreise, von denen jeder einen Kriegsobersten zum ersten Vorgesetzten hatte. Den Grafen von xlhnrn und Taxis bewog er, zwischen Wien und Brüssel eine regelmäßige Fahrgelegenheit einzurichten; damit war der erste Anfang mit dem Postwesen gemacht.
Die zehn Kreise waren:
0 der österreichische, bestehend ans Oesterreich. Steyermark, Kärn-then, Krain, Tyrol;
2) der bayrische mit Ober- und Niederbaiern, der Oberpfalr und Neuburg;
3) der schwäbische, aus vielen geistlichen Herrschaften bestehend;
4) der fränkische mit Ansbach, Baireuth, Bamberg, Würrbura Eichstädt. 0 3'
5) der oberrheinische mit Elsaß, Rheinpfalz, Hessen und Nassau;
d) der kurrheinische, Kurmainz, Kurtrier, Kurköln;
7) der burgundische, der größte Theil vou Holland und Belgien und ein Theil des nordöstlichen Frankreich;
8) der westfälische, das heutige Westfalen und ein Theil der Rheinprovinz;
9) der nieder sächsische mit Magdeburg, Lübeck, Braunschweig, Lauenburg, Holstein und Mecklenburg;
10) der obersächsische, bestehend ans Brandenburg, Kursachsen, Meißen und Thüringen. '
Man hat Maximilian nicht mit Unrecht den letzten Ritter genannt; denn in ihm vereinigten sich nochmals alle ritterlichen Tilgenden des Mittelalters: Tapferkeit und Unerschrockenheit, ritterliche Treue und aufrichtige Gottesfurcht. Seinen Muth hat er oft gezeigt; in der Lchlacht hat er viele Feinde selbst erlegt;
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Inhalt Raum/Thema: Deutsche Geschichte, Vaterländische Geschichte, Brandenburg-Preussen
Inhalt: Zeit: Mittelalter
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gab den Bitten Friedrichs nach, weshalb dieser, obgleich er vom \ Papste seines Eides entbunden wurde, in die Gefangenschaft S zurückkehrte. Gerührt von dieser Treue, schloß Ludwig einen : Vertrag mit Friedrich, nach welchem sie sich in die Regierung | theilen wollten. Da dieser Vertrag jedoch dem Grundgesetz des Reiches widersprach, wurde er von den Fürsten nicht genehmigt, j Bald daraus starb Leopold, und Friedrich entsagte freiwillig der * Krone. Nun mehrte sich Ludwigs Macht so, daß er auch über die * Alpen zog und sich zu Mailand die lombardische und zu Rom von < einem von ihm eingesetzten Papste die römische Krone aussetzen ließ, j
Alle Versuche Ludwigs, sich mit dem Papste auszusöhnen, schlugen fehl; ja der Papst behauptete sogar, daß er das Recht j der Bestätigung der deutschen Kaiserwahl habe und daß die deutsche ' Kaiserkrone ein päpstliches Lehen sei, und forderte Ludwig zur Thronentsagung auf. Da traten auf Ludwigs Veranlassung die deutschen Kurfürsten in Reuse zusammen (Kurv er ein zu 1338 Reuse) und bestimmten durch einmüthigen Beschluß, daß der von .. ihnen rechtmäßig gewählte König auch ohne Bestätigung und Zu-; ftimmnrig des Papstes die Macht eines römischen Königs solle. ausüben können. Dieser Beschluß sicherte das Ansehen des deutschen Kaisers und der deutschen Nation.
Trotz aller äußeren Kämpfe und Schwierigkeiten vergaß Ludwig des Reiches innere Wohlfahrt nicht; er sorgte für Ruhe und Ordnung und begünstigte besonders die Städte. Wohl er-; kennend, daß nur eine große Hausmacht dem Kaiser eine sichere Stütze gebe, strebte er nach Vermehrung derselben. Seinem ältesten Sohne Ludwig gab er das erledigte Brandenburg (s. u.); er selbst erwarb durch eine zweite Heirat die Grafschaften H ol- > land, Friesland, Seeland und Hennegau; auch Nieder-■ -baiern erwarb er für fein Hans. Als er aber auch Tyrol an : Baiern bringen wollte und dabei durch eigenmächtige Trennung ; einer Ehe in die Rechte des Papstes eingriff, verschärfte letzterer den Bann und wußte es dahin zu bringen, daß ihm in der Person des Markgrafen Karl von Mähren ein Gegenkönig auf- ■ gestellt wurde. Dieser aber konnte sich gegen Ludwig nicht halten,., und so lange Ludwig lebte, hatte jener keinen nennenswertheu: Erfolg aufzuweisen.
Ludwig starb im Jahre 1347 in Folge eines Schlagansalles..,
b. Karl Iv., Wenzel und Ruprecht von der Pfalz..
Nach Ludwig's Tode hielt es Karl von Mähren für das geratenste, ,3
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Extrahierte Personennamen: Friedrichs Ludwig Ludwig Friedrich Friedrich Leopold Leopold Friedrich Friedrich Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwigs Ludwig Ludwig Ludwigs Ludwig_des_Reiches Ludwig Ludwig Ludwig Hans Karl_von_Mähren Karl Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Ludwig Karl_Iv. Karl_Iv. Karl_von_Mähren Karl
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Wö llner (Zedlitz war auf Betreiben einiger Günstlinge entlassen worden) erließ er ein Religio ns edi et, welches den Geistlichen zur strengsten Pflicht machte, nur nach den kirchlichen Grundwahrheiten zu lehren, für das Zuwiderhandeln die Strafe der Entlassung aus dem Amte androhte und eine strenge Überwachung der Geistlichen und Lehrer anordnete. Dieses Ediet ries großen Widerspruch hervor; man klagte über Glanbenszwang und Entziehung der Gewissensfreiheit; die Absicht, das Bekenntnis zu schützen und die Sittlichkeit zu heben, wurde nicht erreicht, um so weniger, als Friedrich Wilhelm auch nicht auf Sittenreinheit an seinem Hose drang.
b. Auswärtige Politik. Krieg gegen Frankreich. Friedrich d. Gr. hatte seinem Lande eine allerwärts geachtete Stellung erworben; an seinem Nachfolger war es nun, dieses Ansehen zu erhalten. Friedrich Wilhelm fühlte diese Verpflichtung, denn von Anfang seiner Regierung an war er bedacht, den Einfluß Preußens zu erhalten und zu verstärken. Als sein Schwager, der Prinz von Oranien, von der republikanischen Partei in Holland bedrängt wurde, ließ der König ein Heer in Holland einrücken, so daß der Prinz von Oranien wieder nach Holland zurückkehren konnte. Darauf schloß Friedrich Wilhelm mit England und Holland ein Bündnis gegen Rußland und Oestreich, welche gemeinschaftlich Krieg gegen die Türkei führten, um dieselbe zu vernichten; durch Preußen blieb die Türkei erhalten.
Unterdessen war in Frankreich die Revolution ausgebrochen; das Ausehen des Königthums sank immer mehr, alle Grundlagen eines geordneten Slaatswesens wurden vernichtet. Da die deutschen Fürsten fürchteten, die Revolution möchte sich auch diesseits des Rheins erheben und weil ferner Marie Antoinette eine Schwester des deutschen Kaisers war, so verbündeten sich Preußen und Oestreich, um die alte Verfassung und die königliche Gewalt in Frankreich wieder herzustellen; bestärkt wurden beide Mächte in ihrem Vorhaben durch französische Emigranten, welche behaupteten, daß die meisten Bewohner Frankreichs treue Anhänger des Königthums seien und sich wie ein Mann erheben würden, wenn ein deutsches Heer zu Hülfe käme. Um feinen Feinden zuvorzukommen, erklärte Frankreich an Oestreich den Krieg; gegen Preußen sprach es die Erwartung aus, daß es in Erkennung seiner wahren Interessen sich vom Kriege ferne halten werde; die Antwort hierauf war die Kriegserklärung Preußens. Die preußischen Officiere zehrten
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Extrahierte Personennamen: Zedlitz Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_d Friedrich Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marie_Antoinette Oestreich
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Holland Holland Holland England Holland Frankreich Frankreich Frankreichs Frankreich
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15. Die deutschen Freiheitskriege.
(1813-1815.)
a. Die Wiedergeburt Preußens. Die Jahre 1806 und 1807 waren eine harte Prüfung für Preußen, eine schwere Zeit für Fürst und Volk gewesen. Aber gerabe aus biesem Unglück quoll reicher Segen; die Tage der tiefsten Erniebrignng hatten die Schaben des Staatslebens bloßgelegt und beu Anstoß zu ihrer Heilung gegeben. Diese Heilung griff Friedrich Wilhelm mit kräftiger und fester Hand an und umgab sich nach den Unglücks-Jahren mit Männern, welche mit klarem Blick und festem Willen das Ziel der Neugestaltung des Staates im Innern erkannten und verfolgten. Zu btefen Mäuueru gehören besonbers: Stein, Gnei-senau und Scharnhorst.
Freiherr von und zum Stein stammte aus einem alten Rittergeschlechte und war 1757 zu Nassau an der Lahn geboren. Er empfing eine religiöse Erziehung; sein Studium waren die Staats-Wissenschaften, besonders Bergkunde. Im Jahre 1780 trat er in preußische Dienste und wurde bald Oberpräsident von Westfalen; Friedrich Wilhelm Iii. machte ihn 1804 znm Minister der Finanzen und des Handels. Er sah das kommende Unglück voraus; noch vor dem Ausbrnche des Krieges mit Frankreich forderte er zu Aenderungen in der Staatsverfassung auf, denn ohne diese würde der preußische Staat seine Unabhängigkeit verlieren oder gar sich auflösen. Als er nach dem Kriege noch schärfer in seinen Ausdrücken wurde, erhielt er seine Entlassung und lebte auf seinem Stammsitze in Nassau. Viele
Freiherr vom strin fürchteten, seine Kraft und Einsicht werde
Freiyerr vom Stern. für P^ßen verloren sein, aber als der
König ihn später wieder rief, eilte er doch, obwohl von einer Krankheit noch nicht ganz genesen, nach Memel, und muthig ging er an das schwierige Werk.
Zunächst galt es, das Laub von der schweren Last der Kriegs-entschäbigung an Napoleon und von der brückenben Einquartierung zu befreien; aber das war sehr schwierig. Das Land war von den feinblichen Heeren ausgesogen; hunberte von Dörfern waren zerstört, ihre Einwohner waren vertrieben. An anberen Orten fehlte das Saatgetreibe, das Vieh zur Bearbeitung des Felbes; was die armen Bewohner noch zu leisten vermochten, das verzehrte die Besatzung. Als Stein zurückgekehrt war, forderte er zunächst
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Napoleon
Extrahierte Ortsnamen: Westfalen Frankreich Nassau
Ordnung in geistlichen und weltlichen Dingen sollte anbrechen; alle Standes- und Vermögensungleichheit sollte anshören. Mit solchem Predigen lockte er die Menge an sich; er setzte sich zuerst tn Allstädt in Thüringen, dann in Mühlhausen fest, vertrieb aus letzterer Stadt den Magistrat und richtete sein neues Königreich Jerusalem daselbst ein, an dessen Spitze natürlich er selbst stand, fast alle Bauern Zwischen Harz und Thüringerwald fielen ihm zu. Unter seiner Führung zogen sie von Dorf zu Dorf, von Stadt zu Stadt; die blühendsten Landschaften waren nach ihrem Abzüge Emöden voll rauchender Trümmer.
Als der Aufstand so weit gediehen war, erhoben sich alle Fürsten ohne Unterschied der religiösen Ansichten gegen sie. An der Spitze des eiligst zusammengebrachten Heeres standen Landgraf Philipp von Hessen, Herzog Heinrich von Brann-schweig und Herzog Georg von Sachsen. Bei Franken-hansen hatten die Bauern eine Wagenburg aufgeschlagen; dorthin begaben sich auch die Fürsten mit ihrem Heere. Vor der Schlacht feuerte Münzer die Seinen nochmals in begeisterter Rede zum Kampf an, versicherte, die Geschosse würden ihnen nicht schaden, er werde sie alle mit seinem Mantel auffangen, und ließ dann einen der Gesandten der Fürsten, welche ihnen nochmals Verzeihung angeboten hatten, wenn sie die Waffen niederlegen wollten, todten. Da begann der Angriff; kaum hatten die Geschütze an-1525 gefangen zu donnern, da stob das Bauernheer in wilder Flucht auseinander; die meisten wurden eingeholt und niedergemacht. Münzer war einer der ersten gewesen, welche flohen; er hatte sich nach Frankenhausen begeben und auf einem Heuboden versteckt, wurde aber entdeckt und hingerichtet. Damit hatte der Bauernkrieg fein Ende erreicht; an 100 000 Bauern waren in demselben umgekommen; das Loos des Bauernstandes war eher schlimmer als besser geworden.
Etwa 9 Jahre später fand ein Nachspiel des Bauernaufstandes in Münster unter der Führung des Johann von Leyden statt; auch dies fand ein schnelles Ende ähnlich dem Ausgang des Bauernkrieges.
g. Fortgang der Reformation. Die geschilderten traurigen Ereignisse konnten der Reformation wohl schaden, ihren Fortgang aber nicht hindern.
Im Jahre 1525 war Kurfürst Friedrich der Weise gestorben, und fein Nachfolger Johann der Beständige entschied
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Extrahierte Personennamen: Philipp_von_Hessen Philipp Heinrich_von_Brann-schweig Heinrich Georg_von_Sachsen Johann_von_Leyden Johann Friedrich Friedrich Johann